Abenteurer, die ihr in der Steinmetzstadt ankommt, kennt ihr Cherjin?
Ein Name, der allmählich in Vergessenheit gerät.
Ich fürchte, mit mir wird der Letzte, der sich seiner erinnert, sterben.
Möchtet ihr die Geschichte von einem der Älteren hören, der sich noch an sie erinnert?
Es dauert nicht lange.
Vor langer Zeit wurden einige Venelux-Zauberer zur Steinmetzstadt entsandt.
Einer von ihnen hieß Cherjin.

Er war ein ziemlich fantasievoller, zielstrebiger Kerl.
Vielleicht hatte er deshalb so viele Probleme mit den anderen Zauberern?
Er fühlte sich stets etwas fehl am Platz.
Er verließ die Stadt oft allein.
Eines Tages fand er einen kleinen Basilisken.
Anders als die anderen hatte dieser eine goldene Farbe und nur die Hälfte der Größe, die normal wäre.
Cherjin nahm ihn mit nach Hause und gab ihm einen Namen.
Aber nicht, weil er so warmherzig war.
Cherjin brauchte ein Mittel, um seiner Wut über die Ausgrenzung und die Missachtung durch seine Kollegen Ausdruck zu verleihen.

Cherjin begann, seine Wut am Basilisken auszulassen und ihn zu quälen.
Er setzte Magie ein, um ihm Schmerzen zuzufügen.
Er hörte mit seinem grauenvollen Verhalten nicht auf, hatte wohl Freude daran.
Er ließ alle aufgestaute Wut am Basilisken aus.
Er stopfte sogar Sand ins Maul der Kreatur.
Er fütterte sie immer weiter mit Sand, auch wenn sie diesen ausspie.

Doch je gewalttätiger Cherjin vorging, desto schneller wuchs der Basilisk, Stück für Stück.
Bald überragte er Cherjin.
Aber Cherjin hörte nicht auf, ihn zu drangsalieren.
Gewalt erzeugt Gegengewalt oder wie war das noch?
Und eines Tages erwachte der wilde Geist des nun riesigen Basilisken.

Der Basilisk wehrte sich schließlich.
Er zerstörte alles um sich herum und verschlang Cherjin mit einem Bissen.
Und er legte auch die Stadt in Trümmer.
Es heißt, dass der Sand, den Cherjin den Basilisken zu schlucken gezwungen hat, von einer sonderbaren Magie durchdrungen war.
Nun, ich kenne nicht alle Details. Was weiß ich als Wirt eines kleinen Gasthofes schon?
Aber jeder weiß, dass der goldene Basilisk, den Cherjin mitbrachte, jetzt Chernobog genannt wird.

Cherjin, der in meinem Gasthof abstieg, erzählte jedem, der zuhörte, seine Geschichten.
Auch mein Gasthof wurde bei diesem Wutausbruch dem Erdboden gleichgemacht, also ging ich fort.
Doch Jahre später begegnete ich Chernobog und ich schwöre, dass Cherjins Stimme aus dieser Kreatur erklang.
Ob Cherjin noch immer in Chernobogs Bauch lebte?
Unfug, gewiss, aber manchmal frage ich mich das doch.

War meine Geschichte zu lang?
Das Schreiben hat mich recht müde gemacht.
Danke fürs Lesen.
Ich ergänze später ein paar Informationen über Chernobog, in der Hoffnung, dass sie euch auf euren Abenteuern helfen.
Lest sie ruhig. Viel Spaß beim Abenteuer!

Chernobog gräbt sich mit beiden Vorderbeinen ein, um das Loch mit den anderen zu vergrößern und im Boden zu verschwinden.
Von Chernobog ausgehobene Löcher verschwinden mit ihm, als hätte es sie nie gegeben.
Außerdem hat er einen gesunden Appetit und isst manchmal sogar Todesalraunen,
vielleicht, um seine eigene Giftigkeit zu erhöhen.
Hütet euch vor seinem tödlichen Gift.