ID: 1495458160
Hobs’ Memorandum
icon Kodex-Aufgabe
Type: Sammlung
Kategorie: Nahe Kastleton

Hobs’ Memorandum 1

10. Januar 1185

Reville Lupius hat nun schließlich seine Zähne gezeigt und damit begonnen, sich wie eine blutgierige Bestie am Gemetzel zu ergötzen. Königin Agoedian, die meine Warnungen ignorierte, wurde brutal ermordet. Und Sir Arenst, Sir Tristan und all die treuen Vasallen, die den einstigen König beschützten, wurden fälschlich der Ermordung der Königin beschuldigt und hingerichtet. Den Berichten der Flüchtlinge nach zu urteilen, die aus Schloss Solisium entkommen konnten, stehen noch immer Hinrichtungen an der Tagesordnung und die Gefängnisse hallen wider von den Schreien der Gequälten. Es heißt, die angsterfüllten Bewohner hätten allesamt die Stadt verlassen. Nun wird das Stadtbild von wilden Hunden und Raben beherrscht, die vom Geruch des Blutes angelockt werden. Revilles Pläne nahmen bereits ein Jahr zuvor ihren Anfang, als er den Hauptmann der Wache absetzte, die Wache selbst auflöste und eine neue Organisation mit dem Namen „das Arkeum“ gründete, die er mit ihm treu ergebenen Schergen besetzte. Die Fürsten Solisiums, die treue Kameraden des einstigen Königs waren, sind sich sicher, dass er es als Nächstes auf sie abgesehen hat. Wir müssen Boten entsenden und uns schnellstmöglich auf Revilles nächsten Angriff vorbereiten. So zücke ich das Schwert, das mir König Hortis vor langer Zeit überreichte, und erinnere mich an alte Zeiten, als er mit seinen mutigen Gefährten den Kontinent im Sturm eroberte. Zu wissen, dass ich, der dem König einen Blutschwur leistete, nicht dazu in der Lage war, diese schrecklichen Ereignisse abzuwenden ... Wenn ich dieses Leben hinter mir lasse und ihm in der nächsten Welt begegne, werde ich ihm mit Schande entgegentreten.

Hobs’ Memorandum 2

13. Februar 1185

Die Boten Arkeums haben Revilles Brief überbracht. Voller Hochmut forderten sie Treue und Gehorsam gegenüber Reville Lupius, dem neuen Kaiser Solisiums, und verlangten eine Spende von 1.000 Wolfsfellen, 500 Hirschgeweihen und 1.000 Urstella-Sternen. Chris, mein aufgebrachter kleiner Bruder, und Dave, diese treue Seele, zogen ihre Schwerter. Ich beruhigte sie und dann sagten sie energisch: „Boten Arkeums, richtet Reville folgende Antwort aus! In dem Moment, als ihr euren üblen Plan umgesetzt habt, die Familie von König Hortis abzuschlachten, wich unsere Geduld einem brennenden Verlangen nach Vergeltung! Solltet ihr Hunde je wieder auch nur einen Fuß in dieses Anwesen setzen, schlitzen wir euch die Kehlen auf und werfen euch den Wölfen zum Fraß vor!“ Daraufhin bestiegen sie ohne Umschweife ihre Pferde und ritten davon. Gleich danach wurde ein Treffen der Ältesten einberufen. Es folgte eine heftige Auseinandersetzung zwischen jenen, die darauf bestanden, Krieg zu vermeiden, und jenen, die unterstrichen, wie wichtig es sei, ehrenhaft zu kämpfen. Ich konnte diesen Streit nicht länger mit ansehen und rief entschlossen: „Ich, Hobs Kastler, gebe hiermit aus vollem Herzen kund, dass ein ehrenhafter Tod würdiger ist als ein Leben in Untertänigkeit! Diese Dämonen haben keine Gnade verdient!“

Hobs’ Memorandum 3

20. Mai 1185

Bei Tagesanbruch kündigte ein bebender Angriff nördlich der Ruinen von Turayne die Invasion durch Revilles Legionen an. Zehntausende Soldaten der Arkeum-Legion stürmten voran und überwältigten die nördliche Verteidigungslinie innerhalb kürzester Zeit, aber unsere Zauberer aus Laslan traten ihnen tapfer gegenüber und setzten mit einem Verteidigungskreis zu einem Gegenangriff an. Ungefähr eine Stunde später trat plötzlich eine junge Frau namens Calanthia mit großen Schritten aus dem Arkeum-Lager hervor. Die Zauberer und Soldaten stellten sofort ihren Angriff ein, als sie die junge Frau sahen. Sie hob den Kopf, ballte die Fäuste und auf einmal gingen die unzähligen Soldaten und Zauberer in Flammen auf. Bogenschützen schossen ihre Pfeile in ihre Richtung, doch alle davon fielen vor der Frau zu Boden und die Bogenschützen richteten ihre Bögen stattdessen gegen sich selbst. Und das war erst der Anfang von Calanthias eigenhändig verübtem Massaker. Sie belebte Leichen in der Region von Turayne wieder. Tote Dorfbewohner, gefallene Soldaten und sogar die Kadaver streunender Hunde erhoben sich von Neuem, um ihre eigenen Verbündeten anzugreifen. Die Hälfte unserer Streitkräfte aus Laslan wurde noch vor Mittag ausgelöscht und selbst der Reinlicht-Turm fiel in ihre Hände. O Einar! Bitte gewähre uns die Weisheit und Stärke, diese Hexe aufzuhalten!

Hobs’ Memorandum 4

10. August 1185

Am Abend, als die Schlacht kurz unterbrochen wurde, sah ich von einem Hügel hinab auf die zahllosen gefallenen Soldaten Laslans und ich betrauerte sie als Krieger. Möge ihnen Einars Segen zuteilwerden und mögen all ihre Seelen aufsteigen! Nie habe ich solch ausgezeichnete Krieger gesehen. Sie unterstützten mich mit unermüdlichem Eifer, als wir dieses Territorium für König Hortis eroberten. Doch die Fürsorge des Königs wurde ihnen zum Verhängnis. Laslan! Du hast heute in dieser brutalen Schlacht so viele Krieger verloren! Und ich war Schuld an ihrem Tod. Ich konnte sie weder beschützen noch retten. Der heilige Einar, der keine Boshaftigkeit vergibt, wird uns sicher helfen. Ich darf das Vertrauen meiner Kameraden nicht missbrauchen! Wenn ich nicht durch die Hand unserer Feinde sterbe, wird mich zweifellos dieser unerträgliche Schmerz umbringen. Von hier gibt es keinen Weg zurück, ich stähle mich für die letzte Schlacht. Wenn es nötig wird, bin ich bereit, zu sterben.

Hobs’ Memorandum 5

9. Dezember 1186

Als ich nichts mehr zu verlieren hatte und es keinen Ausweg mehr für mich gab, ereignete sich endlich die letzte Schlacht. Gerade als ich bereit war, einen ehrenhaften Tod zu sterben, reichte mir Einar seine Hand. Dutzende Ritter, die ich noch nie zuvor gesehen hatte, stürmten wie Löwen durch die feindlichen Linien, zermalmten die Arkeum-Legion und machten uns einen Fluchtweg frei. Inmitten des Chaos, das sie schürten, ritten wir verzweifelt los, während sie uns den Rücken freihielten. An der Küste, zu der sie uns führten, wartete ein Kriegsschiff. Es handelte sich um Soldaten und Söldner, die sich Arkeum mit der Unterstützung der Marine Solisiums zur Wehr setzten. Ein stämmiger Mann, der ihr Anführer zu sein schien, sprach: „Wir können nicht länger tatenlos zusehen, wie unschuldige Menschen Revilles Gier nach Land zum Opfer fallen. Kämpft an unserer Seite und wir werden sie gemeinsam zurückdrängen!“ Als ich ihm zuhörte, verspürte ich zum ersten Mal seit Beginn des Krieges Hoffnung. Seine zahlreichen Gefolgsleute nannten ihn Hauptmann DaVinci.

exitlag


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Hinzugefügt von Kiriak (7-10-2024)
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