Eine Geschichte über Diabolika

Von Rovio Rodriguez

Der Sage nach soll Diabolika ein verborgenes Reich sein, das von Lanquis, dem Gott der Dunkelheit, noch vor den Menschen erschaffen wurde.
Die Orden von Einar und Venelux glauben, dass es in Diabolika ein Geschöpf gibt, das die Macht hat, die Menschheit zu vernichten, und deshalb sind sie zutiefst besorgt über die Verbindung zwischen Diabolika und unserer Welt.
Die Erforschung des Zugangs zu Diabolika ist ohne offizielle Erlaubnis strengstens verboten. Allerdings gilt dieses Verbot nicht für Privatleute. Also forschen Zauberer und Abenteurer auf der ganzen Welt eben in ihrer Freizeit in Sachen Monster aus Diabolika, wo sie zu finden sind und welche ungewöhnlichen Phänomene mit ihnen einhergehen.
Deshalb gibt es immer mehr Fälle, in denen Abenteurer von Monstern aus Diabolika angegriffen werden.
Zweck dieser Aufzeichnung ist es, so viele Informationen und Daten wie möglich zu sammeln und auszuwerten, um immer und überall auf eine äußerst reale Bedrohung aus Diabolika vorbereitet zu sein. Dazu habe ich die ganze bekannte Welt bereist und Erfahrungen und Augenzeugenberichte über Diabolika und seine teuflischen Monster niedergeschrieben.

Spaltbrüche in Diabolika – Schwerpunkt Mana-Einöde und Schrein der Begierde

Laut Venelux’ Nachforschungen gibt es vier Spaltbrüche in Solisium und Trutizan, in denen die Energie aus Diabolika zunimmt.
Diese vier Orte sind als der Schrein der Verzweiflung, der Schrein der Begierde, der Schrein des Stolzes und der Schrein des Hasses bekannt. Sie alle werden von hochrangigen Zauberern bewacht, die von Venelux oder den Wächtern des Ordens von Einar entsandt wurden.
In der Vergangenheit wurden Tempel von den Schattenbeschwörern des Ordens von Sylaveth gebaut, um ein Tor nach Diabolika zu errichten, aber sie wurden alle vom Orden von Einar zerstört oder versiegelt.
Auch der Schrein der Begierde geriet mehrmals in Gefahr, zerstört zu werden, als die Streitkräfte von Arkeum versuchten, unsere Welt ins Chaos zu stürzen.
Mit jedem Angriff wird die Magie der versiegelnden Barriere geschwächt. Zurzeit wird die Barriere mit Hilfe des Widerstands bewacht.
Die anderen drei Spaltregionen befinden sich alle im nördlichen Teil des Kontinents: einer in Nix, einer in Belphoret und einer an einem unbekannten Ort.

Augenzeugen von Dämonenbestien und Dämonen

1. Marco Palmers Augenzeugenbericht über das Unglück der Karawane der Säbelhändler

Dies ist eine Geschichte, die sich vor zehn Jahren ereignete, als ich eine Gruppe Händler durch die Mana-Einöde führte.
Ich hatte Angst, den Teufelchen zu begegnen, also heuerten die Händler Soldaten an, die eine Menge Erfahrung im Besiegen von Monstern hatten. Ein Großteil der Reise verlief dann auch ohne größere Zwischenfälle.
Aber irgendwann verstummte hinter mir das Geräusch marschierender Schritte. Ich schaute zurück und sah, dass einer der Soldaten zusammengebrochen war. Ich schüttelte ihn, um ihn aufzuwecken, aber er war stocksteif wie eine Steinstatue. Dann brach die Hölle los.
Blitzartige Lichter zuckten in alle Richtungen und Menschen und Kamele schrien und stoben in wilder Panik auseinander. Ich war so verängstigt, dass ich mich flach hinlegte und mich tot stellte.
Als es still wurde, öffnete ich heimlich die Augen. Vor meinen Augen erschien ein riesiges Augapfelmonster. Ich war wirklich kurz davor, verrückt zu werden.

Das Monster feuerte Licht aus seinem riesigen Auge ab und Menschen, die davon getroffen wurden, versteinerten entweder oder sie starben auf der Stelle. Außerdem wirbelten um das riesige Auge Tentakel mit kleineren Augäpfeln herum. Es war so furchterregend, dass ich das Grauen, das ich empfand, nicht einmal in Worte fassen kann.

Augenzeugen von Dämonenbestien und Dämonen

2. Die Begegnung von Monsterjäger Huxley Tyson

Ich jage schon seit 30 Jahren Monster. Wenn man so lange Monster jagt wie ich, dann verschwimmt allmählich alles. Man erinnert sich nicht mehr so an die Einzelheiten. Bis auf diese eine Jagd. Die eine, die sich einem einbrennt. Jeder Monsterjäger hat so eine Geschichte. Meine ereignete sich in der Mana-Einöde. Ich war damals etwa 20 Jahre alt.
Der alte Mann, der mich damals angeheuert hat, hatte seinen Sohn verloren und gab sein ganzes Geld für Monsterjäger aus, um ihn zu rächen.
Sein Ziel war „Junobote“, bekannt als der Dämon aus dem Schrein der Begierde. Der Sohn des alten Mannes war ein ziemlich berühmter Monsterjäger gewesen und starb bei der Jagd auf Junobote.

Am Ende wurden zwei Gilden angeheuert und zogen los, um Junobote zu erschlagen. Unterwegs begegneten uns viele Teufelchen und wir gewannen Selbstvertrauen, als wir sie besiegten.
Aber nachdem wir das Heiligtum betreten hatten und auf die Avolos stießen, änderte sich das schnell wieder.

Sie hatten vier Beine, einen menschenähnlichen Rumpf, einen basiliskenartigen Kopf und sie waren hochintelligent. Sie besaßen eine erstaunliche Konstitution, die weit über das hinausging, was wir uns vorstellten. Ach, und sie griffen mit Magie an. Hätten wir keinen Heiler mitgenommen, hätten wir da schon die Hälfte unserer Streitkräfte verloren.
Schließlich standen wir Junobote Auge in Auge gegenüber. Der Boden bebte und Flammen stiegen auf und ein großer roter Dämon mit brennender Peitsche erschien.
„Erweist euch würdig!“, kreischte er. Danach folgte Albtraum auf Albtraum. Er spielte mit uns, stellte uns aus der Dunkelheit heraus Fragen, bei denen man sich für eine von zwei Antworten entscheiden musste. Wer falsch lag, fiel ins Feuer, aber selbst wenn man richtig lag, erntete man nur Angst und Schmerz.
Ich sah zu, wie einer nach dem anderen von Junobotes Flammen verbrannt wurde. Wie durch ein Wunder überlebte ich das Chaos und kam mit dem Leben davon ... Aber wie man sieht, habe ich meinen linken Arm und ein Auge verloren. An dieses Erlebnis denke ich nicht zurück, wenn es sich vermeiden lässt.