Die Anfänge der Amitoi
Dani Heavens, eine Schülerin der Magieakademie von Venelux, hatte die Angewohnheit, vor dem Schlafengehen im Schlafsaal mit ihrer Puppe zu reden.
Sie sprach mit ihr über alles – über das, was in der Schule passiert war, wie sehr sie ihre Familie vermisste und über ihre Zukunftspläne ... Wenn sie mit ihrer Puppe sprach, hatte sie das Gefühl, dass die Puppe ihr wirklich zuhörte – ganz wie eine enge Freundin.
Als ihr Abschluss näher rückte, holte sie die Stoffreste und Knöpfe heraus, die sie gesammelt hatte, und verzierte ihre Puppe ganz wunderschön. Ihre Mutter, eine Schneiderin, hatte Dani alles beigebracht, was sie wusste und was sie nun zur Verschönerung ihrer Puppe nutzte.
Als sie ihr mithilfe der magischen Schemata, die sie gelernt hatte, die Kraft der Geister einhauchte, wurde die erste Form der Amitoi geboren.
Dieser kleine Freund wurde sofort zum Liebling der Mädchen an der Magieakademie von Venelux ... und der Lehrkräfte, die die pädagogischen Vorteile von Danis Projekt erkannten – eine Mischung aus Kunst und Magie.
Schließlich wurde „Erste Schritte in der Fertigung von Amitoi“ zu einem obligatorischen Kurs für Nachwuchsmagier. Er erfreute sich enormer Beliebtheit und Dani Heaven selbst wurde, nachdem sie diese Kreaturen nach ihrem eigenen Abschluss eifrig erforscht hatte, Professorin und Dozentin der Magieakademie von Venelux.
Magische Grundlagen der Amitoi – Elemente und Zeichen
Junge Studenten der Magieakademie führen ihre Experimente zu ihrer eigenen Sicherheit meist mittels Illusionen durch. Nach Abschluss ihrer Grundausbildung beginnen sie dann mit Experimenten an echten Elementen. Als erstes Experiment erschaffen sie mit einem Wassermagie-Schema und einem Glas Wasser einen sich bewegenden Schleim.
Elemente bezeichnen die Energien, aus denen alles in dieser Welt besteht. Im Allgemeinen werden sie durch Erde, Feuer, Wasser und Wind repräsentiert, aber bei genauer Betrachtung besitzen alle Dinge in der Welt ihre eigene Energie.
Um die Energie des Elements zu nutzen, benötigt man drei Dinge: das Element oder eine Umgebung, aus der dieses Element gewonnen werden kann, eine Möglichkeit, die elementare Energie zu sammeln, und eine Möglichkeit, die gesammelte elementare Energie zu kontrollieren.
1) Das Element oder eine Umgebung, aus der dieses Element gewonnen werden kann
Es gibt 5 Grundelemente. Wenn man Erde, Feuer, Wasser, Wind oder Lebewesen (Pflanzen) nicht direkt bekommen kann, braucht man eine Umgebung, in der diese Energien gewonnen werden können. Im Fall von Wasser wäre das zum Beispiel ein Ort mit hoher Luftfeuchtigkeit.
2) Eine Möglichkeit, die Elementarenergie zu sammeln
Um die Elementarenergie zu sammeln, werden Klänge oder Zeichen verwendet. Wie man im Grundkurs lernt, muss man zunächst zur Ruhe kommen, um zaubern zu können. Wenn man bereit ist, muss man entweder den „Cantus“, also einen Klang, der die Energie sammelt, anstimmen oder ein Schema mit einem bestimmten Werkzeug zeichnen.
3) Ein Weg, um die gesammelte Elementarenergie zu befehligen
Nachdem man die Elementarenergie mit Hilfe eines Gesangs oder eines Zeichens der ersten Stufe gesammelt hat, muss man seine Geisteshaltung ändern und mit dem Befehl beginnen, indem man den zweiten Zauberspruch aufsagt oder das Schema benutzt.
Beispiel für die Erschaffung eines Amitoi – Erschaffung eines pflanzlichen Amitoi
Normalerweise verwendet man ein Zeichen, um die Elementarenergie zur Erschaffung eines Amitoi zu sammeln und zu kontrollieren. Anders als ein Cantus wird ein magisches Schema kaum von der Zeit beeinflusst. Für ein Amitoi, das sich bewegen und eine Persönlichkeit bilden muss, sind Schemata daher besser geeignet.
Das Schema eines Amitoi besteht aus drei Stufen, nämlich den Befehlen zum Sammeln, zum Handeln und zum Wachsen. Als konkretes Beispiel wird ein pflanzliches Amitoi besprochen. In der ersten Phase verwendet man das erste Sammelschema, um die Elementarenergie in einem Gebiet zu sammeln, das reich an Pflanzenenergie ist, zum Beispiel in einem Wald.
In der zweiten Phase des Einsatzes folgt die gesammelte Energie dem Weg des Schemas und füllt den Körper des Amitoi mit der für die Bewegung notwendigen Energie. Da sich das Amitoi in dieser Phase ziemlich unberechenbar bewegen kann, ist Vorsicht geboten.
In der letzten Phase bilden sich ein rudimentäres Bewusstsein und eine wachstumsfähige Persönlichkeit, die mit der menschlichen Seele vergleichbar ist. Sein Bewusstsein und seine Persönlichkeit werden von der Form seines Körpers und der Art der Elementarenergie beeinflusst, mit der es erschaffen wurde.