An meine gute Freundin Diana, die so klug wie die Sterne ist.
Dank des klaren Himmels leuchten die Sterne heller als je zuvor! Leuchten sie wohl auch dort, wo du bist? Du hast immer so sehr geweint, dass deine Tränen den Stoff meines Hemdes durchnässt haben ... Ich habe Sorge, dass du dich im Himmel ohne mich einsam fühlst.
Ich erinnere mich noch an deine Wärme. An jeden Moment unserer ersten Begegnung – daran, wie ich mich fühlte, als sich unsere Blicke trafen, und daran, wie du mich in den Arm nahmst. Ich erinnere mich an alles. Ich war so glücklich, dich meine Freundin nennen zu dürfen, Diana.
Deine Nähkünste waren definitiv verbesserungswürdig ... Doch wenn sich Gale mit deiner unbeholfenen Nadelarbeit abfinden konnte, dann kann ich das sicherlich auch.
... Zum größten Teil jedenfalls! Auch wenn uns nicht viel gemeinsame Zeit vergönnt war, so war sie doch unvergesslich schön. Am meisten vermisse ich, wie wir zusammen im Schatten von Wisperion lagen und nur miteinander redeten.
Du hast mir immer gerne von „dem Kind“ erzählt, dem du in der Kapelle begegnet bist. Du konntest nie genug betonen, wie freundlich dieses Kind war und wie es dem Ältesten Yann geholfen hat, sich um die Kinder in der Kapelle zu kümmern. Allein die Erinnerung daran brachte dich immer zum Lächeln.
Du hast auch versprochen, schnell erwachsen zu werden, damit ihr zwei all die Rüpel bestrafen könnt, die Wisperion bedrohten.
Und das sogar noch bis zu dem Tag, an dem du als Stern zum Himmel aufgestiegen bist ... „Helpie, beschütze Wisperion, selbst wenn ich sterbe.“ Dies waren deine letzten Worte, bevor du mich verlassen hast. Diana, deine Abwesenheit hat eine unvorstellbare Leere in mir hinterlassen. Vielleicht ist das der Grund, weshalb die Kraft, mit der du mich gesegnet hast, allmählich nachlässt. Da du Magie nie richtig erlernt hattest, begannen all deine Magischen Formeln zu schwinden, als du uns verlassen hast.
Ich wollte jedoch mein Versprechen an dich einhalten. Ich versprach dir, dass ich Wisperion beschützen würde!
Ich hielt also an meinen schwindenden Kräften fest und machte mich, so schnell wie ich konnte, auf den Weg zu Wisperion. Ich fiel in einen tiefen Schlaf, aber ich wollte trotzdem helfen.
Als ich dachte, all deine Kraft verloren zu haben, begann ich zu befürchten, dass ich nie wieder das Licht erblicken würde. Aber genau in dem Moment, als ich dachte, dass alles verloren sei, merkte ich, dass ich die Kraft hatte, mich zu bewegen!
Und dennoch gelang es mir nicht, glücklich zu sein. Als ich aufwachte, war die Flüsterinsel in lodernde Flammen gehüllt. Es schien, als hätte mir Wisperion die Kraft des Sternenfragments verliehen, um sich selbst zu schützen.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Es blieb mir nichts anderes übrig, als voller Sorge bei Wisperion zu bleiben. Ich konnte nur darauf hoffen, dass {Gender}|gender(der Sternenerbe,die Sternenerbin) erscheinen würde. Ich betete, dass {Gender}|gender(er,sie) mich erhören und kommen würde, um Wisperion zu helfen.
Als alle Hoffnung geschwunden war, bot sich mir plötzlich ein wundersamer Anblick. Ich begegnete endlich {Gender}|gender(dem Sternenerben,der Sternenerbin), von {Gender}|gender(dem,der) du immer gesprochen hast!
Mein Herz platzte beinahe vor Freude. {Gender}|gender(Der Sternenerbe,Die Sternenerbin), um {Gender}|gender(den,die) ich gebetet hatte, war tatsächlich gekommen! Ich wollte am liebsten mit {Gender}|gender(dem Sternenerben,der Sternenerbin) auf Wisperion klettern und tanzen, doch ich behielt meine Fassung. Wir mussten immer noch Wisperion retten! Das Kind war unglaublich, ganz wie du es immer gesagt hast. Es schlug mit seinen violett leuchtenden Händen nach König Verte und besiegte ihn mit nur einem Schlag!
Doch unglücklicherweise schien das Kind von der ungezügelten Astralkraft überwältigt, so wie du auch, Diana ...
Um die Astralkraft zu stabilisieren, verließen wir die Flüsterinsel und reisten nach Laslan. Das Kind schien große Angst davor zu haben, das erste Mal die Insel zu verlassen. Aber sei unbesorgt, es schlägt sich sehr gut!
Ich würde zwar gerne an seiner Seite bleiben und es unterstützen ... Doch je weiter ich mich von Wisperion entferne, desto schwerer fühlt sich mein Körper an. Ich denke, wir müssen ab hier getrennte Wege gehen.
Aber das ist in Ordnung! Wenn ich daran denke, wie das Kind allen Herausforderungen trotzte, denen es begegnete, bin ich zuversichtlich, dass es, was immer die Zukunft bringen mag, ebenfalls meistern wird.
Diana, ich vermisse dich mehr als sonst, weil dein Geburtstag bevorsteht. Jedes Mal, wenn ich mich so fühle, schaue ich hoch in den Nachthimmel und betrachte das ganze Sternenmeer. Wenn ich mir den hellsten von ihnen ansehe, spüre ich noch immer deine Wärme. Ich bin ich mir sicher, dass du immer noch an meiner Seite bist. Diese Wärme fühlt sich so vertraut an.
Ich werde meine Briefe vom Wind zu dir tragen lassen und ich hoffe, du weißt, wie sehr ich dich vermisse. Und ich hoffe, dass dieser Wind auch mich eines Tages zu dir tragen kann. Ich hoffe, dass ich dich eines Tages wiedersehen werde. Bis dahin male ich meine Erinnerung von dir in den Nachthimmel.
– In ewiger Freundschaft, Helpie |